Rennbericht EM Bern
Rennbericht EM Bern
Mein grosses Saisonziel die Qualifikation an der Heimeuropameisterschaft in Bern war geschafft.
Doch ich konzentrierte mich so sehr auf die Qualifikation, dass ich mir gar nicht überlegte, was ich erreichen will, wenn ich mich qualifizierte. Obwohl ich mir bewusst war, dass ich die Qualifikation geschafft hatte, war es komisch für mich als ich das Aufgebot erhielt. Wir trafen uns bereits am Freitag zuvor um auf der Strecke zu trainieren. Für mich war dies sehr wichtig, da ich das erste Mal an einer EM teilnahm. Wir schauten uns die Strecke sehr gründlich an. Ich fand mich Runde für Runde besser darauf zurecht und es machte richtig Spass auf der mit technischen Strecke zu fahren. Ich trainierte die Woche durch normal und versuchte mich möglichst gelassen auf das Rennen vorzubereiten. So reiste ich am Donnerstag nach Bern. Am Donnerstagabend war dann bereits das Teamrelay an welchem die Schweiz die Silbermedaille holte. Beflügelt von der unglaublichen Stimmung war auch ich vom EM Fieber gepackt. Am Freitag trainierten wir noch einmal mit der Nationalmannschaft. Für mich war das alles etwas ungewohnt und Neuland da alles perfekt organisiert war und ich mich um nichts selber kümmern musste. Am Samstagmorgen ging es dann früh los mit den Juniorinnen um 9.00 Uhr. Alessandra Keller holte bereits eine Bronzemedaille. Um 11 Uhr war dann mein Start. Dieser gelang mir erstaunlich gut und ich bog an etwa 10. Stelle aus der Startrunde in die erste Abfahrt ein. Meine Beine waren super und die Unterstützung am Streckenrand grossartig. Allerdings musste ich mich nach einer halben Runde mit Seitenstechen herumplagen. Ob ich es zu schnell angegangen bin oder zu unkonzentriert geatmet habe; ich weiss es nicht. Leider zog sich das bis in die zweite Runde zu allem Elend verkrampfte sich auch noch mein Magen und ich musste etwas Tempo heraus nehmen. Gegen Runde drei änderte sich alles und ich fand wieder Gefallen am Rennen. Von Position 21 griff ich wieder voll an und kämpfte mich zur Gruppe um Platz 13 vor. Dort verlor ich jedoch meine Startnummer welche vom Wasser meiner Trinkflasche aufgeweicht war. Das ist normalerweise kein Problem aber an der EM war der Transponder an der Startnummer befestigt so dass ich anhalten musste um die Nummer ins Trikot zu nehmen. So verlor ich den Anschluss an die Gruppe wieder. Im extrem steilen Aufstieg versuchte ich alles um nochmals heran zu kommen doch die Lücke war zu gross und so rollte ich als 15. und damit bester Schweizer über die Ziellinie. Ich versuchte alles und konnte am Schluss einigermassen zufrieden sein. Sichelich erwartete ich etwas mehr von meinen Heimvorteil und von der grandiosen Stimmung an der Strecke. Ich denke, in meiner momentanen Form wäre ein Top 10 Platz möglich gewesen.
Ich bedanke mich beim grossartigen Fanclub und allen anderen die mich an der Strecke so grossartig unterstützt haben.